In der Causa Full Tilt Poker scheint es nur zwei Arten von News zu geben. Die das die Übernahme durch die Groupe Bernard Tapie schon fast sicher durch ist oder Stillschweigen. Dazwischen gibt es dann nur noch Vermutungen von Pokernewsseiten, Journalisten oder irgendwelchen Pokerprofis. So jetzt auch Matt Glantz. Der Pokerprofi hat ein wenig recherchiert und kommt auf ein deprimierendes Ergebnis. Die Übernahme von Full Tilt Poker wird scheitern.
Matt Glantz ist ein bekannter Pokerprofi und aktiver Blogger. In dieser Rolle hat er sich nun schon öfters über Full Tilt Poker geäußert. Jetzt hat er sich mal wieder mit dem Thema befasst und dabei etwas tiefer recherchiert. Er hat sich mit Beteiligten sowohl von Seite der Aktionäre aus auch von Seiten der Tapiegruppe unterhalten. Das Ergebnis ist jedoch nicht sehr erfreulich.
Matt Glantz ist sich sicher, dass Full Tilt Poker nicht mehr verkauft wird. Er deutet das Schweigen der Beteiligten dahingehend, dass sie Angst haben jenem, der sich als erstes äußert wird dann die Schuld am Scheitern der Verhandlungen gegeben. Sie fürchten sich also nicht die Gespräche zum Scheitern zu bringen mit ihren Äußerungen, sondern sie fürchten nur als Schuldenbock hingestellt zu werden. Demzufolge sind die Gespräche schon mehr als gelaufen und die Verantwortlichen suchen nur noch nach einer Möglichkeit ohne Gesichtsverlust aus der Sache heraus zu kommen.
Wörtlich sagte er: „„alle schweigen nicht weil sie befürchten den Deal zu gefährden. Sie fürchten vielmehr, dass dem wer zuerst etwas sagt anschließend die Schuld für das Scheitern gegeben werden kann […] Sie wollen später nicht für ein Scheitern verantwortlich gemacht werden.“
Und auch auf Seiten der Aktionäre sieht es nicht gut aus. Der Pokerprofi hat sich mit einem der an Full Tilt Poker beteiligten Aktionäre, der auch bei den Übernahmeverhandlungen beteiligt war, unterhalten. Und dieser versicherte ihn, „dass der Deal fast sicher durch ist. Selbst wenn er scheitert gibt es noch andere Optionen.“ Matt meint aber: „Ich hoffe es ist so. Aber ich kann nicht helfen, jedoch scheint er hier viel zu optimistisch zu sein.“
Dabei hat er auch erfahren, dass es auf Seiten der Full Tilt Eignern drei sich streitende Parteien gibt. Jede dieser Parteien möchte einen anderen Weg für den Pokeranbieter einschlagen und blockieren sich daher gegenseitig. Aber auch der Groupe Bernard Tapie gibt er eine große Schuld am bevorstehenden Scheitern. Zunächst haben sie den Spielern Hoffnung gemacht und nun versuchen sie alles um ohne Gesichtsverlust aus der Sache heraus zu kommen. Die öffentlich gemachten Schulden von einigen Pokerprofis bei Full Tilt Poker sind nur ein Versuch dazu.
Er bezweifelt auch, dass es ohne eine Übernahme zu einer Auszahlung von den Spielern kommen wird. Die Pokerspieler können sich auf maximal 40 %, wenn überhaupt Hoffnung machen. „Wenn Tapie Full Tilt nicht kauft, sehe ich keine Chance, dass die US-Spieler ihr Geld wieder bekommen. Ich glaube nicht das es noch weitere Käufer gibt. Und die jüngsten Aktionen erwecken stark den Anschein, dass die Tapiegruppe aussteigen will. Für mich scheint es so, dass sie aus welchen Gründen auch immer Full Tilt Poker nicht mehr erwerben wollen. Allerdings ist es mir völlig unklar warum sie immer noch involviert sind und so tun als wären sie wirklich an Full Tilt interessiert. […]Tapie hatte mehrere Monate um die Bücher zu überprüfen. Bereits vor über drei Monaten hat des Justizministerium alles für die Übernahme in die Wege geleitet.“
pokerprofi.com hofft dass Glantz unrecht behält. Allerdings sieht es nicht wirklich danach aus. Er scheint sich mit mehreren Insidern ausgetauscht zu und wirklich Einblicke in die Hintergründe erhalten zu haben. In den nächsten Wochen wird sich sicherlich zeigen ob er nun Recht behält oder sich die wie es nun öfters hieß schon fast sichere Übernahme nun doch endlich über die Bühne geht.