Per Gerichtsbeschluss wurden nun allen außer den staatlichen Glücksspielanbieter die Werbung in Portugal verboten. Vor allem der Sportbereich befürchtet große Verluste bzw. Mindereinnahmen und die Glücksspielanbieter haben angekündigt gegen das Urteil auf europäischer Ebene vorgehen zu wollen.
bwin.party, betclic, Betfair und allen weiteren Anbietern von online Glücksspiel ist ab sofort untersagt in irgend einer Form in Portugal zu werben. Bereits geschlossene Werbeverträge müssen sofort gekündigt werden. Ausgenommen davon sind der staatliche Lottoanbieter Santa Casa sowie die staatlichen Kasinos der Portuguese Casino Association. Diese dürfen weiterhin massiv und aggressiv werben.
Die portugiesische Fußballiga sieht in diesem Urteil „eine Gefahr für den ganzen Sportbereich“ und erwartet weniger Einnahmen im Millionenbereich. Auch weitere Sportverbände äußerten sich negativ und haben bereits Protest angekündigt.
Auch die Vertreter der Glücksspielanbieter sehen in dem Urteil ein Verstoß gegen EU-Richtlinien. Man will sich zwar zunächst der Entscheidung beugen, jedoch gleichzeitig weitere gerichtliche Schritte einleiten und gegebenenfalls auch hier die EU einschalten.
Es ist schade, dass Portugal sich nicht an seinem Nachbarn Spanien orientiert. Dort wird noch in der ersten Hälfte dieses Jahres die Regulierung von online Glücksspiel erwartet. Es scheint als müsse genau wie in Deutschland erst EU-Gerichte bemüht werden, damit Portugal seinen Glücksspielmarkt nicht vor weiteren europäischen Anbietern abschottet.